REDACTION POEMS — 20xx


Die Werkserie Redactions verweist schon im Titel auf das Problembündel gesellschaftlicher Verdrängung, politischer Ausblendung und mangelnder öffentlicher Sichtbarkeit. In dieser Arbeit verkehrt sich die Banalität und die Harmlosigkeit bürgerlicher Szenarien in ihr Gegenteil. Die Künstlerin untersucht klassische deutsche Tageszeitungen auf ihre psychoanalytisch beschreibbaren Motive und Konstellationen. Sie dechiffriert mittels eines dramaturgisch ausgefeilten Dekonstruktivismus die visuelle Grammatik des Unbewussten. Brogan streicht so lange Buchstaben, Wörter, Zeilen und Textabschnitte bis sich durch das Schwärzen in den untersuchten Tageszeitungsseiten sexuelles Begehren und Aggression demaskieren. Die Wörter erscheinen nunmehr als gespenstische, unheimliche Wiedergänger. In dem von Brogan neu „geschriebenen“ Zusammenspiel von Diskurs und Verschiebung vermeint man (wie ein Psychoanalytiker, der den Fehlleistungen, dem Stottern und den Versprechern des Patienten lauscht), das Reale der Stimme des Textes vernehmen zu können.


ART BABEL — 20xx


Die Werkserie Redactions verweist schon im Titel auf das Problembündel gesellschaftlicher Verdrängung, politischer Ausblendung und mangelnder öffentlicher Sichtbarkeit. In dieser Arbeit verkehrt sich die Banalität und die Harmlosigkeit bürgerlicher Szenarien in ihr Gegenteil. Die Künstlerin untersucht klassische deutsche Tageszeitungen auf ihre psychoanalytisch beschreibbaren Motive und Konstellationen. Sie dechiffriert mittels eines dramaturgisch ausgefeilten Dekonstruktivismus die visuelle Grammatik des Unbewussten. Brogan streicht so lange Buchstaben, Wörter, Zeilen und Textabschnitte bis sich durch das Schwärzen in den untersuchten Tageszeitungsseiten sexuelles Begehren und Aggression demaskieren. Die Wörter erscheinen nunmehr als gespenstische, unheimliche Wiedergänger. In dem von Brogan neu „geschriebenen“ Zusammenspiel von Diskurs und Verschiebung vermeint man (wie ein Psychoanalytiker, der den Fehlleistungen, dem Stottern und den Versprechern des Patienten lauscht), das Reale der Stimme des Textes vernehmen zu können.